Ursprung
Ursprung
Die Salsa ist eine Verbindung afrokaribischer und europäischer Tanzstile. Die Ursprünge stammen aus dem englischen Kontratanz des 17. Jahrhunderts, der eher einem Gemeinschaftstanz als Paartanz entsprach und bei dem es einen Ansager gab, wie bei der heutigen Rueda de casino.
​
Bei einem Aufstand auf Haiti Ende des 18. Jahrhunderts flüchteten viele französiche Plantagenbesitzer und versklavte afrikanische Landarbeiter auf die Nachbarinsel Kuba und brachten ihre Bräuche, Musik und Tänze mit.
​
​Musik wurde bei den Sklaven als Gemeinschaftserlebnis verstanden, an dem verschiedene Gruppen teilnahmen. Einige Trommler spielten, mit Einsatz der synchronisierenden Clave, polyrhthmische Stücke, und die Zuschauer, die keine Trommeln hatten, unterstützten die Rhythmen durch Stampfen der Füße auf den Boden, Klatschen der Hände und Tanz. Mit der Zeit vermischten sich die afrikanischen Trommel- und Tanztraditionen mit der Gitarrenmusik der spanischen Farmer.
​
Neben dem religiösen Bezug hatte der Tanz immer auch eine wichtige Funktion zum Finden eines geeigneten Partners und zur Eroberung einer Frau. Der kubanische Guaguancó ist ein Werbetanz und birgt so eine sinnliche erotische Note, was keinen engen Körperkontakt bedeutet.
​
Die elitäre Oberschicht in Kuba wertete "zu viel afrikanische Bewegungen im Tanz" als „niedere Tanzform“ und tanzten ab Ende des 19. Jahrhunderts den ruhigen Danzón, als Paartanz. Auch im kubanischen Son unterscheidet man zwischen dem städtisch-eleganten "Urbano“, wo der Mann oft nur stehen bleibt und die Frau um sich herumführt, und dem ländlichen "Montuno" mit viel Arm- und Oberkörperbewegung.
​
Ab den 1930er Jahren begeisterten sich die Vereinigten Staaten für die kubanische Musik, begünstigt durch eine verklärte Sehnsucht nach dem tropicalen Lebens. In den 1930ern nahm der Einfluss der US-Amerikaner auf Kuba enorm zu und durch reiche Amerikanern, die nach Kuba gingen, fand auch der Jazz in Kuba
Einzug und beeinflusste die kubanische Musik weitgehend mit. In den 1940ern und 1950ern entstanden, ausgehend vom Son und der Danzón, der Mambo und der Cha-Cha-Cha.
In der Zeit spielten schon viele kubanische Musiker als Perkussionisten in den Big Bands in New York. Es
entstand während des zweiten Weltkrieges schon unter anderem der Afro Cuban Jazz.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges kamen viele Emigranten aus Kuba, Puerto-Rico, Kolumbien und Venezuela nach Nordamerika. Sie brachten ihr musikalisches Repertoire mit.
​
Der wahre multikulturelle Scheideweg war in New York möglich, wo viele Musiker zusammenfanden, die ihre traditionellen Rhythmen mit einem überwiegend kubanischen Einfluss mischten und verschmolzen. Die wichtigsten Einflüsse waren der Rumba, der aus dem Kontratanz hervorgegange Danzón, der Mambo ("religiöses Gespräch"), Son (Montuno) und Latin-Jazz aber auch andere kubanische Musik wie Guaracha, Chachacha, Bolero oder Musik aus Puerto-Rico wie Bomba oder Plena. So entstand in der Metropole schließlich, durch die in den Sessions vermischten Tanzarten und Rhythmen, die Salsa ("Soße"). als eine Fusion von alten europäischen Hoftänzen, afrikanischen Rhythmen und dem amerikanischen Big-Band Jazz.
Ab den 1960er Jahren bremste der diplomatische Bruch zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten den musikalischen Einfluss der Insel. Salsa begann in dieser Zeit sehr populär zu werden. Ende der 60er Jahre ging der Mode jedoch die Luft aus, zum Teil wegen modernerer Tänze wie Disco, Rock oder Hip-Hop, die in der Zwischenzeit aufkamen.
Ein zweiter Schub starte Mitte der siebziger Jahre durch das Wirken von Salsa-Bands aus Puerto Rico oder Kolumbien. Willie Colon, ein puerto-ricanisch-US-amerikanischer Salsamusiker und Produzent der mit weiteren Größen wie Héctor Lavoe, Celia Cruz, Rubén Blades und Ray Barretto musizierte, sagte einmal über die Salsa: „Salsa ist kein Rhythmus, sie ist ein Konzept. Ein offenes, vielumfassendes musikalisches, kulturelles und sozialpolitisches Konzept.“
In den Vereinigten Staaten haben mehrere Generationen von Tänzern, im allgemeinen lateinischer Herkunft, den Tanz kodifiziert und verschiedene Stile erfunden.